Das ist ein Meilenstein

12 Euro Mindestlohn ohne Ausnahmen und Übergangsfristen

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) begrüßt den vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales vorgelegten Referentenentwurf zur Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns.

„12 Euro Mindestlohn ohne Ausnahmen und Übergangsfristen ab 1. Oktober – das ist ein Meilenstein, dem im nächsten Schritt die Erhöhung der Tarifbindung folgen muss.“ Das hat der NGG-Vorsitzende Guido Zeitler gesagt.

„Das, was im Koalitionsvertrag angekündigt wird, zügig umgesetzt, erfährt gesamtgesellschaftlich eine sehr große Unterstützung und unterstreicht die politische Glaubwürdigkeit der neuen Bundesregierung“, so Zeitler.

Die Erhöhung des Mindestlohns käme nicht nur Geringverdienern, vor allem Frauen, in Hotels, Gaststätten, Bäckereien oder Fleischereien zugute, sondern auch der Wirtschaft: Nach Angaben des Pestel-Instituts* würde die Kaufkraft bundesweit um 10,8 Milliarden Euro pro Jahr steigen und den Unternehmen höhere Umsätze bescheren.

Scharf kritisiert hat Zeitler die Ankündigung von Arbeitgeberverbänden, u.a. des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga, gegen den gesetzlichen Mindestlohn von 12 Euro mit dem Argument der Tarifautonomie zu klagen: „Das ist an Heuchelei nicht zu übertreffen. Durch Tarifflucht und dem Gewähren von Mitgliedschaften ohne Tarifbindung sind die Arbeitgeberverbände für die seit vielen Jahren sinkende Tarifbindung verantwortlich.“

Für tariflich gebundene Arbeitgeber seien 12 Euro Mindestlohn in der Regel kein Problem. Das zeigten die jüngsten Tarifverträge für das Gastgewerbe in Brandenburg, Berlin und Hessen sowie der Tarifvertrag der NGG mit dem Dehoga-Landesverband Nordrhein-Westfalen, der in der vergangenen Woche geschlossen wurde, – mit einem tariflichen Mindestlohn von 12,50 Euro.

„Wir begrüßen es, dass Bundesarbeitsminister Hubertus Heil angekündigt hat, in einem nächsten Schritt zügig für die Erhöhung der Tarifbindung zu sorgen“, so Zeitler.

Der NGG-Chef appelliert an die Abgeordneten des Deutschen Bundestags, der geplanten Mindestlohn-Erhöhung zuzustimmen: „Dass nach einem jahrelangen Ausufern des Niedriglohnsektors Menschen wieder besser von ihrer Arbeit leben können, sollte keine Frage des Parteibuchs sein. Es ist in einem reichen Land wie Deutschland überfällig.“

Übersicht Newsletter abonnieren

Quelle: NGG | Bild © Wilfried Pohnke auf Pixabay

Die letzten News:

  • GV im Aufbruch – mit Rückenwind in die Zukunft

    DGE-Arbeitstagung am 30 August 2023 in Bonn

    Zufriedene Tischgäste, ausgewogene und nachhaltige Mahlzeitenangebote mit Bioprodukten und das zu fairen Preisen – die Gemeinschaftsverpflegung ist eine komplexe Dienstleistung, die vor großen Herausforderungen steht.

    Weiterlesen...
  • Gastgewerbe kämpft auch im ersten Halbjahr mit sinkenden Umsätzen und hohen Kosten

    Von der EM konnten die meisten Betriebe nicht profitieren

    Gastronomie und Hotellerie in Deutschland beklagen massive Umsatzeinbußen und Gewinnrückgänge. Die Sorgen sind groß, die Aussichten getrübt.

    Weiterlesen...
  • Hoteldistribution-Studie 2024

    Online-Buchungsportale dominieren weiterhin Hotelvertrieb in Deutschland und Europa

    HOTREC Hospitality Europe führt in Zusammenarbeit mit dem Institut für Tourismus der Fachhochschule Westschweiz Wallis seit dem Jahr 2013 im Zweijahresturnus europaweite Online-Umfragen unter europäischen Hotels durch, um Entwicklungstendenzen der Distributionskanäle aufzuzeigen, Marktanteile zu ermitteln und in einem Gesamtkontext zu analysieren.

    Weiterlesen...